03 Teilen als Milliardengeschäft – die Sharing Economy

Autorin: Jeanette Seiffert

Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 16.11.15, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr und 20.35 Uhr

Sie ist schön, die Idee vom neuen Teilen, vom Tauschen und Schenken via Internet. Zum Beispiel Couchsurfing: kostenlos übernachten bei völlig Fremden, dabei neue Kontakte knüpfen. Oder Uber, die neue Mitfahrzentrale: Jemand, der ein Auto besitzt, nimmt den mit, der keins hat, für ein  kleines Taschengeld. Aber plötzlich ist die Rede von der Ausbeutung der Fahrer,  von Steuer-Betrug. Und die Couchsurfing-Idee wurde von der Plattform Airbnb erfolgreich kommerzialisiert.  Der Wirtschafts-Vordenker Jeremy Rifkin hat den Begriff der „Null-Grenzkosten-Gesellschaft“ geprägt: weil mit dem Internet die Verbreitung vieler Waren und Dienstleistungen praktisch nichts mehr kostet. Und deshalb mit manchen Angeboten auf traditionellem Weg kaum noch Geld  verdient werden kann. Bei den Inhalten von Zeitungen, bei Filmen und Musik zeigt sich das schon. Die 3D-Drucktechnik könnte das bald auch für die klassische Industrie bringen. Und dank der dezentral auf Häusern und Wiesen produzierten Solar- und Windenergie ist Deutschland auf dem besten Weg,  das erste Null-Grenzkosten-Land bei Energie zu werden.  Diese  Entwicklung bietet Chancen.  Gleichzeitig ist die vermeintlich freundliche Welt der Sharing Economy ein Ökonomisierungs-Trend, der vor keinem Bereich des Lebens halt macht.

Sendung

27:47 min (Download Funkkolleg Wirtschaft (03), MP3-Audioformat, 76.3 MB)

Zusatzmaterial

Hier finden Sie ergänzende Texte und Zusatzmaterialien zu dieser Sendung und Themenwoche, erstellt unter Anleitung durch die Hochschullehrer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums.

Zusatzmaterial zu dieser Sendung und Themenwoche