Zusatzmaterialien zur Folge 12

Einzelkämpfer gesucht – vom Arbeitnehmer zum „Arbeitskraft-Unternehmer“

Interessierte Hörerinnen und Hörer finden auf dieser Seite weiterführende Informationen zu den einzelnen Sendungsthemen als Zusatzmaterial.

Die Materialien wurden zum Zugriffszeitpunkt 08.02.2016 erstellt von:
Prof. Dr. Jan Marco Leimeister, Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen und Universität Kassel 

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Übersicht

1. Neue Arbeitsorganisation durch Crowdsourcing
2. Crowdsourcing – Crowdfunding, Crowdvoting, Crowdcreation
3. Crowdwork – digitale Wertschöpfung in der Wolke
4. Managing crowdsourced software testing
5. Crowdsourcing und Crowd Work
6. Grenzenlos vernetzt?
7. Crowdsourcing und Cloudworking

1. Neue Arbeitsorganisation durch Crowdsourcing

Crowdsourcing ist in den letzten Jahren für viele Unternehmen eine ernstzunehmende Alternative zur Aufgabenbearbeitung geworden. Es beschreibt die Auslagerung von bestimmten Aufgaben durch ein Unternehmen oder im Allgemeinen durch eine Institution an eine undefinierte Masse an Menschen („Crowd“) mittels eines offenen Aufrufs. Beim Crowdsourcing-Modell handelt es sich jedoch nicht nur um ein innovatives Konzept zur Verteilung und Durchführung von Unternehmensaufgaben, sondern vielmehr um eine gänzlich neue Art der Arbeitsorganisation, mit welcher Veränderungen sowohl auf der Arbeitnehmer- als auch auf der Arbeitgeberseite einhergehen. Vor diesem Hintergrund wird in der zu Grunde liegenden Literaturstudie der Frage nachgegangen, wie der aktuelle Stand der Forschung zu Ausprägungs-, Arbeits-, Koordinations- und Wertschöpfungsformen rund um Crowdsourcing in der Forschungsliteratur ist.

Quelle: Leimeister, J. M. & Zogaj, S., „Neue Arbeitsorganisation durch Crowdsourcing“, Hans Böckler Stiftung, 2013.

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2. Crowdsourcing – Crowdfunding, Crowdvoting, Crowdcreation

“Remember outsourcing? Sending jobs to India and China is so 2003. The new pool of cheap labor: everyday people using their spare cycles to create content, solve problems, even do corporate R & D” (Howe 2006, S. 1).

Crowdsourcing ist eine neue Form der Auslagerung von Aufgaben bzw. genauer gesagt von Wertschöpfungsaktivitäten. Es bezeichnet die Auslagerung von bestimmten Aufgaben durch ein Unternehmen oder im Allgemeinen eine Institution an eine undefinierte Masse an Menschen mittels eines offenen Aufrufs (Howe 2008). Der Begriff stellt eine Wortneuschöpfung aus den Wörtern „Crowd“ und „Outsourcing“ dar und geht auf Jeff Howe zurück (Howe 2006, S. 1).

Quelle: Leimeister, J. M. (2012): Crowdsourcing. In: Zeitschrift für Controlling und Management (ZFCM), Ausgabe/Number: 56, Erscheinungsjahr/Year: 2012. Seiten/Pages: 388-392.

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3. Crowdwork – digitale Wertschöpfung in der Wolke

Crowdsourcing und Crowdwork sind zurzeit noch relativ unerforscht, sodass entsprechend wenig belastbare Aussagen über mittel- oder langfristige Implikationen getroff en werden können. Vor diesem Hintergrund setzen sich Jan Marco Leimeister, Shkodran Zogaj und Ivo Blohm mit den grundlegenden Eigenschaften und Gegebenheiten von Crowdsourcing und Crowdwork auseinander.

Quelle: Leimeister, J. M.; Zogaj, S. & Blohm, I. (2014): Crowdwork – digitale Wertschöpfung in der Wolke: Ein Überblick über die Grundlagen, die Formen und den aktuellen Forschungsstand. In: Crowdwork – zurück in die Zukunft? Perspektiven digitaler Arbeit. Hrsg./Editors: Benner, C. Verlag/Publisher: Bund-Verlag, Frankfurt am Main.

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4. Managing crowdsourced software testing: a case study based insight on the challenges of a crowdsourcing intermediary

Crowdsourcing has gained much attention in practice over the last years. Numerous companies have drawn on this concept for performing different tasks and value creation activities. Nevertheless, despite its popularity, there is still comparatively little well-founded knowledge on crowdsourcing, particularly with regard to crowdsourcing intermediaries. Crowdsourcing intermediaries play a key role in crowdsourcing initiatives as they assure the connection between the crowdsourcing companies and the crowd. However, the issue of how crowdsourcing intermediaries manage crowdsourcing initiatives and the associated challenges has not been addresses by research yet. We address these issues by conducting a case study with a German start-up crowdsourcing intermediary called testCloud that offers software testing services for companies intending to partly or fully outsource their testing activities to a certain crowd. The case study shows that testCloud faces three main challenges, these are: managing the process, managing the crowd and managing the technology. For each dimension, we outline mechanisms that testCloud applies for facing the challenges associated with crowdsourcing projects.

Quelle: Zogaj, S.; Bretschneider, U. & Leimeister, J. M. (2014): Managing Crowdsourced Software Testing – A Case Study Based Insight on the Challenges of a Crowdsourcing intermediary. In: Journal of Business Economics (JBE).

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5. Crowdsourcing und Crowd Work – ein Zukunftsmodell der IT-gestützten Arbeitsorganisation?

Der Begriff „Crowdsourcing“ stellt eine Wortneuschöpfung aus den Wörtern „Crowd“ und „Outsourcing“ dar und geht auf Jeff Howe zurück, der diesen erstmals im Wired Magazine von 2006 verwendete (Howe, 2006). Durch diese Wortzusammensetzung wird ersichtlich, inwiefern sich der Begriff Crowdsourcing vom Outsourcing unterscheidet. Während unter dem Begriff Outsourcing eine Auslagerung einer definierten Aufgabe an ein Drittunternehmen oder eine bestimmte Institution bzw. einen Akteur verstanden wird, adressiert die Auslagerung im Falle des Crowdsourcings eben die „Crowd“, also eine undefinierte Masse an Menschen (Leimeister,
2012a). Crowdsourcing bezeichnet somit die Auslagerung von bestimmten Aufgaben eines Unternehmens oder im Allgemeinen einer Institution an eine undefinierte Masse an Menschen mittels eines offenen Aufrufs, welcher zumeist über das Internet erfolgt.

Quelle: Blohm, I.; Leimeister, J. M. & Zogaj, S. (2014): Crowdsourcing und Crowd Work – ein Zukunftsmodell der IT-gestützten Arbeitsorganisation?. In: Wirtschaftsinformatik in Wissenschaft und Praxis. Business Engineering. Aufl./Vol.. Hrsg./Editors: Brenner, W. & Hess, T. Verlag/Publisher: Springer-Verlag, Berlin Heidelberg. Erscheinungsjahr/Year: 2014. Seiten/Pages: 51-64.

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6. Grenzenlos vernetzt?

Netzpolitik braucht mehr als die Verteidigung eines freiheitlichen Internets oder ein Engagement für die universelle Verfügbarkeit hochbitratiger Netzzugänge. Die Digitalisierung von Informationen und die Verbreitung des Internets entgrenzen eine eher industriegesellschaftlich geprägte Arbeitswelt in Raum, Zeit und sozialer Normung. »Das Internet ist nicht länger nur eine technische Plattform, sondern entwickelt sich zu einem integralen Bestandteil des Lebens vieler Menschen, denn gesellschaftliche Veränderung findet maßgeblich im und mit dem Internet statt.«

Quelle: Bsirske, F., Schröder, L., Werneke, F., Bösch, D., Meerkamp, A. (Hrsg.), „Grenzenlos vernetzt?“, VSA, 2012.

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7. Crowdsourcing und Cloudworking: Gefahren für Gesellschaft und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

„Crowdsourcing bzw. Schwarmauslagerung bezeichnet im Gegensatz zum Outsourcing nicht die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen, sondern die Auslagerung auf die Intelligenz und die Arbeitskraft einer Menge von Freizeitarbeitern im Internet.“

Quelle: Berliner Crowdsourcing-Cloudworking-Papier, Oktober 2012.

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