18 Kann der Privatsektor alles besser? Das Dogma vom effizienten Markt

Autorin: Eske Hicken

Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 11.04.16, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr und 20.35 Uhr

VWL-Studenten lernen im ersten Semester: Der Staat soll sich raushalten aus wirtschaftlichen Aktivitäten. Denn sobald der Staat sich als Unternehmer versuche, werde es umständlich und viel zu teuer, schließlich fehle der Druck des Marktes. Wenn aber soziale Einrichtungen wie Altenheime oder Krankenhäuser nicht mehr in öffentlicher, sondern privater Hand sind, gibt der Renditedruck der Investoren den Takt vor. Ebenso bei so genannten Public Private Partnership – Projekten. Das Prinzip: Staat und private Unternehmen schließen einen Vertrag. Das private Unternehmen investiert im Auftrag des Staates, dafür verpflichtet sich der Staat jahrzehntelang zu zahlen. Für die Politiker scheint das attraktiv, denn im Idealfall werden in den ersten Jahren Brücken saniert oder Schulen gebaut, ohne dass die Investitionen dafür den öffentlichen Haushalt ins Minus ziehen. Nur: Die Rechnung kommt. Und zwar Jahrzehnte später. Auch international ist die Privatisierung ein großes Thema. Nach wie vor ist die Öffnung staatlicher Monopole für private Investoren ein Ziel vieler  Verhandlungen, auch zwischen Staaten. Heikel wird es, wenn es um die Privatisierung von bisher frei zugänglichen „öffentlichen Gütern“ wie Wasser geht. Darf man dem Markt alles überlassen? Welche anderen Ansätze gibt es, die öffentlichen Güter gemeinsam zu nutzen, zu verwalten und zu schützen?

Sendung

27:04 min (Download Funkkolleg Wirtschaft (18), MP3-Audioformat, 50 MB)

 

Zusatzmaterial

Hier finden Sie ergänzende Texte und Zusatzmaterialien zu dieser Sendung und Themenwoche, erstellt unter Anleitung durch die Hochschullehrer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums.

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