Zusatzmaterialien zur Folge 15

Planlos ins Alter – die große Rentenverunsicherung

Interessierte Hörerinnen und Hörer finden auf dieser Seite weiterführende Informationen zu den einzelnen Sendungsthemen als Zusatzmaterial.

Die Materialien wurden zum Zugriffszeitpunkt 29.02.2016 erstellt von:
Prof. Dr. Raimond Maurer und Prof. Dr. Andreas Hackethal, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main

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Übersicht

1. Deutsches Institut für Altersvorsorge
2. MEA Discussion Papers
3. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

1. Deutsches Institut für Altersvorsorge

Psychologie der Altersvorsorge: Entscheidungsfindung in der Entsparphase

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat das rheingold institut, Köln, beauftragt, eine Studie bei älteren Erwachsenen zum Umgang mit vorhandenem Vermögen in der Entsparphase durchzuführen. Die Untersuchungen zielen also auf das Verhalten in der Zeit nach dem Renteneintritt, wenn kein oder nur noch ein deutlich verringertes Erwerbseinkommen zufließt und in Ergänzung zu den Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung und aus der betrieblichen Altersvorsorge angespartes Vermögen, das in der Erwerbsphase gebildet worden ist, als Finanzierungsquelle für den laufenden Lebensunterhalt und für Anschaffungen eingesetzt wird.

Quelle: Thomas, H., „Psychologie der Altersvorsorge: Entscheidungsfindung in der Entsparphase“, Deutsches Institut für Altersvorsorge, 2014.

Zur Zukunftsfestigkeit der europäischen Sozialstaaten

Ziel dieser Studie ist es, zum einen zu untersuchen, wie die europäischen Sozialstaaten bisher vom demografischen Wandel betroffen sind, und zum anderen aufzuzeigen, wie sie auf die damit einhergehenden Herausforderungen reagieren können, um ihre Zukunftsfestigkeit zu stärken.

Quelle: Bräuninger, M. & Wilke, C. B., „Zur Zukunftsfestigkeit der europäischen Sozialstaaten“, Deutsches Institut für Altersvorsorge, 2014.

Riesterrente oder betriebliche Altersvorsorge

Dass die gesetzliche Rente zur Finanzierung eines den Lebensstandard sichernden Ruhestands nicht mehr ausreicht, ist großen Teilen der Bevölkerung inzwischen klar. Um die Lücken zu füllen hat der Staat vor einem Jahrzehnt für Durchschnitts- und Niedrigverdiener im Wesentlichen zwei Instrumente geschaffen bzw. reformiert: die betriebliche Altersvorsorge und die Riesterrente. Beide Instrumente haben spezifische Vor- und Nachteile, die im Wesentlichen von Einkommen und Kinderzahl abhängen. Von der Einkommenshöhe hängt wiederum der jeweilig mögliche Steuervorteil und eventuell der Abgabennachteil ab.

Quelle: Bockholt, H., „Riesterrente oder betriebliche Altersvorsorge“, Deutsches Institut für Altersvorsorge, 2013.

Psychologie der Altersvorsorge

Dem Thema Altersvorsorge begegnen die Menschen heute mehr denn je mit großer Unsicherheit und zum Teil irrationalen Strategien.

Das hat unterschiedliche Gründe: Erstens konfrontiert schon die Kombination der Worte Alter und Sorge unweigerlich mit der eigenen Sterblichkeit. Sich mit der Altersvorsorge zu beschäftigen, bedeutet immer auch, sich mit dem eigenen Tod, der drohenden Hinfälligkeit, dem Verlust von Schaffenskraft und Vitalität auseinanderzusetzen. Das hat auch zu früheren Zeiten niemand gerne gemacht. Heute wird diese Auseinandersetzung allerdings zusätzlich erschwert durch den –zweitens- Mentalitätswandel im Hinblick auf das Alter. Bereits die heutigen Senioren sind im Geiste der 68er Revolte groß geworden. Grenzenlose Freiheit, Ausbruch, Emanzipation  und Individualität sind Kernwerte ihrer gesellschaftlichen Sozialisation. Ruhestand ist nicht die Zielvorstellung dieser Generation. Geistiges Vorbild ist der Camel-Mann, der unentwegt unterwegs ist, der niemals wirklich zur Ruhe kommt und für den letztendlich der Weg das ewige Ziel ist. Dieses „Vitalitätsdogma“ schürt den Wunsch, eigentlich niemals wirklich alt zu werden oder zu sein.  Die Sehnsucht forever young zu sein wird mitgenommen – auch wenn man auf die 60 zumarschiert. Aber selbst Menschen, die über große Vermögenswerte verfügen und die in sicheren Arbeits- und Lebensverhältnissen stehen, sehen dieses Kapital nicht als Gewähr, sich diesen Traum eines jugendlich-bewegten und umtriebigen Altseins erfüllen zu können.

Quelle: Groeger, U., Grünewald, S. & Thomas, H., „Psychologie der Altersvorsorge“, Deutsches Institut für Altersvorsorge, 2012.

Weitere interessante Studien rund um das Thema Altersvorsorge sind beispielsweise „Faktenblatt Altersvorsorge“ sowie „Faktenblatt Pflege“ verfügbar unter: http://onlineshop.dia-vorsorge.de/articles.html

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2. MEA Discussion Papers

Armut im Alter

Globalisierung und demographischer Wandel sind große Herausforderungen für Deutschland. Wie sich im Zuge der Finanz- und Euroschuldenkrise gezeigt hat, ist Deutschland im Vergleich mit unseren europäischen Nachbarn recht gut aufgestellt, vor allem wegen der Strukturreformen seit Mitte der 90er Jahre. Diese Strukturreformen haben jedoch auch ihre Schattenseiten. Der Arbeitsmarkt ist zwar flexibler geworden und die Zahl der Beschäftigten so hoch wie nie zuvor, aber die Problemfälle (Langzeitarbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigungsverhältnisse) sind hartnäckiger geworden. In der Rentenpolitik haben die Reformen im Großen und Ganzen zu einer nachhaltigen Finanzierung geführt, so dass die Rente auch langfristig wieder einigermaßen sicher gewährleistet werden kann (vgl. Börsch-Supan 2015a).

Quelle: Börsch-Supan, A., „Armut im Alter“, MEA Discussion Papers, 2015.

Link: http://www.mea.mpisoc.mpg.de/uploads/user_mea_discussionpapers/1698_11-2015.pdf

Weitere interessante Forschungspapiere verfügbar unter: http://www.mea.mpisoc.mpg.de/index.php?id=313&no_cache=1

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3. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

Rente und Reform: Lehren aus der Vergangenheit

In der aktuellen Diskussion um das Gesetz über Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen Rentenversicherung (oder auch das Rentenpaket) wird immer wieder betont, dass es sich hierbei um einen Rückschritt gegenüber den Reformen der letzten Jahre handelt. Allerdings wird hierbei nicht genau spezifiziert, inwiefern das Rentenpaket einen Rückschritt darstellt. Vielmehr wird oft darauf hingewiesen, dass Frühverrentung stark zunehmen und die Erfolge der letzten Jahre abschwächen könnte. Doch was ist in den letzten Jahren genau passiert und inwiefern sind die Reformen der vergangenen Jahre hierfür verantwortlich? Ein Überblick über die Reformen der letzten Jahre soll helfen, das Rentenpaket besser einordnen zu können. Die Reformen werden kurz zusammengefasst. Bei den betrachteten Reformen handelt es sich um die Rente mit 67, die Abschaffung der Rente nach Arbeitslosigkeit und die Einführung der Abschläge für vorzeitigen Renteneintritt. Des Weiteren werden Studien herangezogen, die vergangene Reformen der Sozialversicherungen evaluieren. Diese Studien analysieren Arbeitsmarktpartizipation und Renteneintrittsverhalten in der relevanten Altersgruppe und können daher Hinweise auf mögliche Auswirkungen des Rentenpakets liefern.

Quelle: Lüthen, H., „Rente und Reform: Lehren aus der Vergangenheit“, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, 2014.

Link: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.442551.de/diw_roundup_14_de.pdf

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